Lena Kern
News

LEG & vZEV: Wie Gemeinden die Energiezukunft mitgestalten können.

Ab 2026 öffnen sich neue Möglichkeiten für Gemeinden in der Schweiz:

Mit lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) kann lokal produzierter Strom gemeinschaftlich genutzt werden – zum Beispiel Solarstrom von Gemeindedächern oder erneuerbare Energie aus Wind- oder Kleinwasserkraft. Zusammen mit den virtuellen Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch (vZEV), die bereits seit 2025 möglich sind, schaffen LEG eine wichtige Grundlage für eine dezentrale, erneuerbare Energieversorgung direkt vor Ort.

Doch was können Gemeinden konkret tun –
und warum lohnt sich das?

Gemeinden sind zentrale Akteure für lokale Stromprojekte: Sie können eigene Gebäude wie Schulen, Hallenbäder oder Verwaltungen als Produzenten und Konsumenten einbinden, lokale Akteure vernetzen und die Bevölkerung sensibilisieren. Lokaler Strom wird direkt am Ort des Verbrauchs genutzt – das steigert die Rentabilität der Energieerzeugungsanlage, entlastet die Infrastruktur und macht erneuerbare Energie effizient nutzbar.

Für Gemeinden lohnt sich das mehrfach: Sie senken langfristig ihre Energiekosten, stärken die regionale Wertschöpfung durch lokale Investitionen und machen sich unabhängiger von Strompreisschwankungen. Gleichzeitig gewinnen sie an Glaubwürdigkeit und fördern die Identifikation der Bevölkerung mit der lokalen Energieversorgung.

So können Gemeinden aktiv zur Planung,
Umsetzung und Förderung beitragen:

Auf LokalerStrom finden Grundeigentümer:innen, Produzent:innen, Konsument:innen, Stromversorger und Initianten Antworten auf ihre Fragen:

  • Initiierung & Umsetzung: Gemeinden können LEG gezielt initiieren, indem sie ihre eigenen lokalen Photovoltaikanlagen, Windkraftprojekte oder Wasserkraftanlagen in ihr Versorgungskonzept integrieren. Auch energieintensive Liegenschaften – etwa Schulhäuser, Hallenbäder oder Verwaltungsgebäude – lassen sich als Verbraucher, Produzenten oder gar als beides in eine LEG einbinden. So kann beispielsweise Strom von einer großen PV-Anlage auf einem Gemeindedach direkt lokal genutzt werden.
  • Netzwerke aufbauen: Eine zentrale Herausforderung bei LEG ist die Koordination der verschiedenen Beteiligten: Stromproduzenten, -konsumenten und -Prosumer. Hier kommt den Gemeinden eine besondere Rolle zu: Sie genießen als lokale Akteure oft das Vertrauen der Bevölkerung und können als neutrale Vermittler ein tragfähiges Netzwerk aufbauen, beispielsweise auch durch die Aufnahme weiterer Teilnehmer:innen in ihre Gemeinde-LEG
  • Zusammenarbeit mit Verteilnetzbetreibern (VNB): In vielen Fällen pflegen Gemeinden enge Beziehungen zu den örtlichen Netzbetreibern. Diese Partnerschaften eröffnen neue Möglichkeiten, um gemeinsam Maßnahmen zur Stärkung der erneuerbaren, dezentralen Energieversorgung umzusetzen.
  • Rahmenbedingungen schaffen: Gemeinden können mit gezielten Maßnahmen – etwa durch Förderprogramme oder Informationsveranstaltungen – die Nutzung von lokal produziertem Strom aktiv unterstützen und so die Energiewende vor Ort konkret voranbringen.

Die Informationsplattform lokalerstrom.ch bietet Gemeinden eine zentrale Anlaufstelle, um sich über LEG und vZEV zu informieren. Auf der Plattform findet man Informationen zu den Voraussetzungen für die Gründung einer LEG, den erforderlichen Akteuren und deren Rollen sowie Beispiele und nützliche Dokumente (LEG-Vertragsvorlagen folgen im Herbst). Die Plattform ist ein gemeinsames Projekt von Swissolar und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) und richtet sich explizit auch an kommunale Entscheidungsträger:innen.